Stadt- Industrieflora

Freitag, 25. Mai 2007

Der Mensch mag’s grün

Gruen-unterm-Baum

und sagt, das sei schön

Wiesenmargerite

Margeriten
Leucanthemum vulgare
Asteraceae

Jetzt blühen sie wieder, die Margeriten, die Blume, an deren Zungenblütenblättern man abzählte, ob man von ihr/von ihm geliebt wurde oder nicht, als man also der Blume ein höheres Gewicht einräumte als seiner eigenen Einschätzung, als Orakel mächtiger waren als die Anschauung. Wieso rede ich eigentlich in der Vergangenheitsform?
> https://olymp.org/~orakel/orakel-info.html

Kleiner Storchschnabel

Geranium-pusilla
Geranium pusillum
Geraniaceae

So sieht eine Geranie aus. Was wir Geranie nennen und in unseren Balkonkästen kultivieren sind Pelargonien. Gut, das ist jetzt Erbsenzählerei, schließlich gehören beide zur gleichen Familie, den Strochschnabelgewächsen (Geraniaceae).

Der kleine Storchschnabel ist hier heimisch, zweijährig und führt ein bodennahes Dasein. Man findet ihn am Wegesrand, auf nicht allzu sehr gestörten, trockenen ruderalen Flächen und Sand und Schuttfluren. In gepflegten Parks sucht man ihn meistens vergebens. Dieses Exemplar hier wächst am Rand der Stadt zwischen Weg und Wiese. Häufig findet man ihn auf den Rheinwiesen, dort wo die Situation für anspruchsvollere Pflanzen und Gräser bedenklich wird. Der kleine Storchschnabel ist eher unscheinbar.

Donnerstag, 24. Mai 2007

Sauerampfer

Sauerampfer
Rumex acetosa
Polygonaceae

Sauerampfer ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die nach meiner Beobachtung feuchte, schwere, nährstoffreiche Böden bevorzugt. Da ist der Sauerampfer dann allerdings kaum auszurotten. Dabei helfen ihm bis zu 1,5 m lange Speicherwurzeln, aus denn auch in Stücke geschnitten ohne Weiteres wieder ganze Pflanzen entstehen und die zahlreichen Samen, die so eine Pflanze produziert. Die Samen wiederum bleiben über Jahre hinweg keimfähig.

Rumex gehört wie der Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse. Seine Blätter sind essbar. Sie schmecken leicht sauer, enthalten viel Vitamin C aber auch Oxalsäure, die als toxisch gilt.

Ich erinnere mich, dass wir in der schlimmen, der Nachkriegszeit, wo es an Allem mangelte, keinen Mangel an Sauerampfer hatten. Man ging einfach vor die Haustür auf die von einem forellenfrischen Bach durchflossene Wiese, auf der im Umtrieb immer wieder Kühe weideten, welche die Wiese düngten und zusätzlich dafür sorgten, dass dort Champignons wuchsen, und holte sich so viel Sauerampfer, wie man wollte. Wir Kinder mampften mit Leidenschaft die jungen, säuerlich schmeckenden Blätter direkt von der Pflanze in den Mund.

Ich weiß nicht mehr, was Mutter in der Küche mit dem Sauerampfer bereitet hat. Ich erinnere ich nur, dass ich keinerlei Aversion gegen ein Gericht mit Sauerampfer hatte, was ihn essentiell von Spinat unterschied. Junge Brennnesseln- in Hinblick auf Spinat hier zu recht zitiert - waren auch lecker. Mit gebratenen Krähen-(herzen) --- mh.

Aber ich schweife ab. Wie man eine Sauerampfersuppe kocht, die in manchen Gegenden ein Gründonnerstagsgericht darstellen soll, will ich gar nicht wissen. Zu Suppe verarbeitet kann ich mir Sauerampfer nicht vorstellen; in ein Omelett gewickelt schon. Allerdings. Wenn erblüht wie hier auf dem Bild sollte man die Finger von ihm lassen. Dann sind die Blätter hart und fransig. Nur junge, frische Blätter sind ein Genuss. Je öfters sie geerntet werden, umso eher wachsen neue, frische Blätter nach.

Kriechendes Fingerkraut

Potentilla-reptans
Potentilla reptans
Rosaceae

Diese krautige Pflanze kriecht mit bis 1 m langen Ausläufern über den Boden und bildet an den Nodien Wurzeln und kann so größere Flächen einnehmen. Sie kommt oft vergesellschaftet mit bestimmten Gräsern vor und bevorzugt etwas feuchtere Situationen. Dieses Fingerkraut blüht lt. Literatur von Juni bis August. Wie hier zu sehen ist, blüht es jetzt auch schon im Mai.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Gemeiner Windhalm

Gemeiner-Windhalm
Apera spica
Poaceae

Silbern glänzen die Ähren des Gemeinen Windhalms im gleißenden Sonnenlicht und ein flaches Fachwerkhäuschen duckt sich unter die Bäume eines Busches hinter dem Roggen.

Hundsrose

blühend und Knospen

Hundsrose1

aufblühend

Hundsrose2
Rosa canina
Rosaceae

Die Hundsrose ist eine hier häufig vorkommende Wildrose. Sie wächst überall und selbst auf Schotter und Schutt. Es gibt kaum eine Brache, auf der nicht nach ein paar Jahren ein 2 – 3 m hoher Busch dieser Rose steht.

Selbst, wenn man sie nicht sieht, weiß man, ob man will oder nicht will, um ihre Anwesenheit. Ihr entströmt ein lieblicher, frisch süßer Duft, dem man sich nicht verschließen kann. Es sind nicht nur die Blüten, die duften, es ist die ganze Pflanze. Der Duft trägt mehrere 10 m weit.

Die Farbe der meist rosa Blüten verändert sich während des Aufblühens und Blühens von einem intensiven Rosa zu einem hellen Rosa. Selten findet man auch weiße Blüten.

Ich mag sie, die kleine, wilde Schöne.

Brombeere

Brombeerblueten
Rubus fruticosus
Rosaceae

Jeder kennt sie, die schwarze, süße Sammelsteinfrucht. Jetzt blühen die meisten dieser Spreizklimmer.

Die Brombeere ist, was ihre Vermehrung angeht, recht variantenreich. Zum einen vermehrt sie sich auf die bekannte sexuelle Art und Weise, wobei ihr Insekten behilflich sind. Zum anderen aber kommt es auch zu Hybridbildung zwischen verschiedenen Brombeerspecies, welche dann Samen ohne Befruchtung der Eizelle ausbilden. Stattdessen kommt es zu einer Befruchtung einer anderen Zelle, die den für den Embryo notwendigen Nährboden bildet. Schließlich kann sie sich rein vegetativ durch Ausläufer und Absenker vermehren. Letzteres ist die Methode, welche von Gärtnern genutzt wird, um sortenreine Nachkommen zu erzeugen.

Die Früchte reifen einmal gepflückt nicht nach. Deshalb ist es ratsam, nur reife Früchte zu pflücken. Da Brombeeren recht unregelmäßig reifen, ist die Erntezeit recht lang. Reife Früchte sind komplett schwarz gefärbt, lassen sich leicht zerdrücken und lösen sich wie von selbst vom Fruchtbett.

Wie man die blauschwarzen Finger und die deutlichen, blauschwarzen Zeichnungen um den Mund, wenn man will, sofort entfernt, weiß ich nicht. Doch mehrfaches Waschen hilft. Wenn man also beim Nachbarn Brombeeren nascht, sollte man sicher sein, dass der Nachbar einen nicht erwischt. Man ist für eine Weile gezeichnet und es bedarf keiner Hunde oder anderer aufwändiger, kriminalistischer Verfahren, um das Stibitzen nachzuweisen.

Ich erinnere mich, dass wir als Kinder, bevor wir zur ersten Zigarette griffen, getrocknete Brombeerblätter in Tonpfeifen, mit denen die Weckmänner zu St. Martin ausgestattet waren, rauchten. Dass wir dabei Gerbstoffe, Flavone, Anthocyanidine, und ätherische Öle aufnahmen, haben wir nicht gewusst. Es hat uns auch nicht interessiert.

Dienstag, 22. Mai 2007

Vegetationsinsel

Randsituationen führen oft zu einer ungewöhnlichen Vielfalt. Das erklärt sich möglicherweise dadurch, dass hier nicht von vorne herein geklärt ist, welche Pflanze oder Pflanzengesellschaft nun einen gewissen Platz mit bestimmten Eigenschaften besiedelt. Sei es nun das abgeholzte Karstgebirge des ehem. Yugoslaviens, wo hinter einem Stein eine andere Situation als seitlich oder vor dem Stein herrscht, in einer Ritze andere Verhältnisse als in einer mit etwas Humus gefüllten Senke, Geröll eine andre Flora trägt als ein Abhang mit Felsbrocken etc, sei es in verlassenen, steinigen Weinbergen hinter Würzburg, oder eben auf einer Haltestelleninsel in Düsseldorf, wobei die Vergleiche ordentlich hinken, weil z.B. an der Haltestelle die Situation für Pflanzenwachstum nicht nur deshalb ungünstig ist, weil kaum Erde vorhanden ist sondern auch ungünstig ist, weil der Mensch permanent eingreift.

Hier erst einmal ein Bild der betrachteten Situation –

Mast-Schaltkasten

Pflanzen auf einer Vegetationsinsel auf einer Haltestelleninsel, wie sie sich um einen Mast und einen Schaltkasten findet. Das sind keine 2 Quadratmeter. Nimmt man nur die Fläche des offenen Bodens, sind es weit weniger als 1 Quadratmeter. Das Grün um die Baulichkeiten erklärt sich auf mehrfache Weise. Zum Einen werden die Flächen kaum von den auf die Bahnen Wartenden betreten und zum Anderen ist die Versorgung mit Wasser um Einiges besser, da die Flächen der Bauten ebenfalls vom Niederschlag getroffen werden, der dann der Schwerkraft folgend zu Boden rinnt und so die Wasserversorgung in diesem kleinen Bereich erhöht. Hinzu kommt, dass der Anteil der unversiegelten Fläche im Bereich etwas größer ist, als die schmalen Spalten zwischen den Trittplatten auf der übrigen, stark begangenen Fläche.

Mauerlattich

Mauerlattich
Mycelis muralis
Asteraceae

Für mich am auffälligsten ist ein Prachtexemplar des Mauerlattichs, eines hier heimischen Gewächses, das nur in dieser einzigen Species vorkommt. Als Standort werden in der Literatur Laub- und Nadelwälder, Kahlschläge und schattige Mauern genannt.

Kennzeichnend sind die kleinen, hellgelben Blüten insofern, als sie vorne gestutzt fünf Zähne aufweisen.

Mauerlattich-Bluete

Er bevorzugt karge Böden, was ihm hier sicher entgegen kommt aber auch halbschattige Lagen, eine Situation, die hier nicht gegeben zu sein scheint. Schaut man jedoch genauer hin, so stellt man fest, dass der Schaltkasten der Pflanze, die auf der Nordseite des Kastens wächst, zumindest im Bereich der mehr am Grund befindlichen Blätter wohl ausreichend Schatten bietet.

Jetzt nehmen wir uns die Gehölze vor, die hier konkurrieren. Da ist zuerst die

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