Stadt- Industrieflora

Montag, 4. Juni 2007

Gut zu wissen

Keine-Hundewiese

Aber was ist eine Hundewiese?

Sonntag, 3. Juni 2007

Mauersenf

Mauersenf-Bluete
Diplotaxis muralis
Brassicaseae

Der Mauersenf auch Mauer-Doppelsame oder Acker-Doppelrauke genannt kommt hier relativ selten vor. Seine Heimat sind Südwest- Süd- und Mitteleuropa sowie Nordwest-Afrika.

Man findet ihn an Wegrändern, auf Schuttplätzen und, wie schon der Name (muralis) sagt, an Mauern.

Die Form der Blätter ähnelt den löwenzahnähnlichen der etwas weiter unten behandelten Crepis cappilaris. Das sollte allerdings nicht dazu verführen, hier eine Verwandtschaft anzunehmen. Solche Ähnlichkeiten finden sich häufig in der Natur. Es ist meist eine Anpassung an äußere Verhältnisse. Gewisse Formgebungen sind nun mal lebenserhaltend in bestimmten Situationen, egal welcher Familie man angehört. Es ist also keine Frage der Ästhetik sondern des Überlebens. Der ästhetische Reiz entsteht lediglich im Hirn des reflektierenden Betrachters. "form follows funtion" ist ein Prinzip, das so alt ist wie die belebte Welt, also ein wenig älter als das 'Bauhaus', das übrigens mit dieser Formel eine sehr eingeschränkte Vorstellung verbindet. Diplotaxis gehört zur Familie der Brassicaceae wie der Senf, unsere Kohlsorten oder der Raps. Crepis lernten wir als Asteraceae kennen. Die Blätter von Diplotaxis muralis sind heller als die von Crepis cappilaris und oft grau-blau überhaucht.

Mauersenf

Auf dem Bild erkennt man noch zwei Exemplare Löwenzahn. Die Crepis cappilaris, die ich weiter unten zeige, steht nur etwa 1 Meter entfernt von dieser Diplotaxis auf der Harffstrasse (s.dort) an der Haltestelle ‚Provinzialplatz’ um die Ecke. Alle haben buchtig gezähnte bis fiederspaltige Blätter. Wie bei den beiden anderen Arten sind die meisten Blätter grundständig. Bei Diplotaxis finden sich an den Stängeln nur vereinzelt Blätter.

Die Früchte sind wie bei allen Brassicaceen Schoten. https://de.wikipedia.org/wiki/Schote_(Frucht) Die Schoten enthalten zahlreiche Samen.

Samstag, 2. Juni 2007

Grüner Pippau

Crepis-cappilaris
Crepis capillaris
Asteraceae

Der Grüne oder auch Kleine Pippau ist hier überall und zahlreich in der Stadtflora zu finden. Es gibt so gut wie keinen gelegentlich gemähten Grünstreifen, auf dem er nicht seine gelben Blüten zeigt. Er besiedelt Spalten und Ritzen und ist auch zwischen Bahngleisen zu finden. Gerade jetzt verwandelt er manches Grün in ein gelbes Blütenmeer.

Die hier heimische, einjährige Pflanze wird 15 bis 50 cm hoch. Die Blüten weisen zwei leicht verschiedene Kränze von Zungenblüten auf. Wenn man genau hinsieht (an der Pflanze, nicht auf dem Bild hier), kann man erkennen, dass diese jeweils ein unterschiedliches Reflexionsvermögen haben. Es ist davon auszugehen, dass Insekten im ultravioletten Bereich zwei unterschiedliche Farben wahrnehmen, die Blüte also für Insekten zweifarbig erscheint. Hier auf dem Bild ist gut zu erkennen, das die Blüte auf der Unterseite einen leichten rötlichen Anflug hat, was charakteristisch für diesen Pippau ist und ihn von anderen Species der Art unterscheidet.

Die Mehrzahl der stark gezähnten, entfernt an Löwenzahn erinnernden Blätter ist grundständig.

Crepis-cappilaris2

Die Samen bilden ein Schirmchen aus und werden so vom Wind oft über weite Strecken verteilt.

An der pappelbegleiteten Düssel

Duessel-Harffstrasse

parallel zur

Harffstraße

Harffstrasse

steht eine Pappel, deren Stamm sich teilt. Ein Vogel wird in der Umgebung eine rote Beere gefressen haben und das Verdauungsprodukt in eben jener Gabel der Pappel hinterlassen haben. Daraus hat sich inzwischen ein

Kleiner Strauch

Eingenistet-cut

entwickelt. Er dürfte das Dasein in luftiger Höhe auf einem Minimum an verrottender, organischer Substanz seit drei Jahren überlebt haben. Es handelt sich um einen Weißdorn (Crataegus laevigata) Ob der Weißdorn sich inzwischen in den Stoffwechsel der Pappel eingeklinkt hat, die Wurzeln des Weißdorns bis zu den Leitungsbahnen der Pappel vorgedrungen sind, konnte ich nicht feststellen.

Freitag, 1. Juni 2007

Gewöhnliche Kratzdistel

Kratzdistel
Cirsium vulgare
Asteraceae

Die gewöhnliche Kratzdistel zeichnet sich durch besonders große Blütenköpfe aus. Sie ist stark bewehrt. Auch die buchtigen Blätter weisen scharfe, lange Stacheln auf.

Sie liebt halbschattige, eher feuchte Lagen. In der Stadt ist sie trotzdem nicht selten anzutreffen.

Mir fällt sie gerade ein, weil sie symbolisch für unsere Morphologie stehen kann, die wir gegenüber den sich anmaßenden Trotteln, welche sich Regierung nennen, zeigen sollten, um den brummelnden Hummeln dann umso eher Nektar und Schönheit zukommen lassen zu können.

Heute müssen wir kratzen und stacheln, um letztendlich in Schönheit zu erblühen.
Gewöhnliche Kratzdistel eben.

Sumpf-Schwertlilie

Iris-pseudacorus
Iris pseudacorus
Iridaceae

Die Sumpf-Schwertlilie auch Gelbe Schwertlilie genannt ist bei uns heimisch. Sie ist nicht gefährdet genießt aber besonderen Schutz.

Wie der Name schon sagt, bevorzugt sie feuchte bis nasse Standorte und kann Wassertiefen bis 40 cm ertragen. Ich kenne einen Standort in Düsseldorf, ein tief liegendes, feuchtes Brachgelände, auf dem neben tausenden von Schneeglöckchen auch 50 – 60 Sumpf-Schwertlilien wachsen. Ihre Wurzeln bilden wie die Iris germanica ein dickes, waagerecht kriechendes Rhizom

Diese Iris ist nicht gerade häufig anzutreffen und ist deshalb geschützt. Ich rate schon aus praktischen Gründen davon ab, die Blüten abzuschneiden, um sie zu Hause in die Vase zu stellen. Sie halten sich nicht. Schon nach einer Stunde sieht man, wie sie welken.

Das Bild hier zeigt eine Iris pseudacorus, die hart am verkehrsreichsten Straßenknäuel, dem Mörsenbroicher Ei, im Kittelbach wächst. Der Kittelbach hat stark wechselnde Wasserstände. Manchmal ist er ein Rinnsal, manchmal steigt er die Böschung hoch und überflutet die Pflanze völlig. Fast immer hat er eine gehörige Fließgeschwindigkeit.

Ich beobachte dieses Exemplar schon über Jahre, sehe, was die Pflanze alles aushält, und staune.

Donnerstag, 31. Mai 2007

Rainfarn

Rainfarn
Tanacetum vulgare, syn. Chrysanthemum vulgare
Asteraceae

Mit Farn hat diese Blütenpflanze nichts zu tun, mit Chrysanthemen hingegen sehr wohl. Diese Blüten sind so was wie die Essenz eines Korbblütlers. Nur die eigentlichen Blüten, ohne einen schmückenden Kranz von Strahlen drum herum, eine Margerite ohne den Kranz weißer ‚Blüten’-Blätter oder wie das Innere einer Sonnenblume.

Als Kind lernte ich diese auf Wiesen, am Wegesrand aber auch in feuchten Partien vorkommende Pflanze als ‚Matrosenknöpfe’ kennen. Mancher mag sie, mancher nicht. Die Geister scheiden sich am Geruch der Pflanze, der etwas streng ist. Die ganze Pflanze enthält stark riechende ätherische Öle (Kampfer, Borneol, Thujon) und Bitterstoffe.

Diese ‚Matrosenknöpfe’ vermehren sich über Flugsamen und Wurzelausläufer.

Samstag, 26. Mai 2007

Fargesia nitida

Fargesia-nitida
Poaceae

So sieht er aus, der Bambus, wenn er geblüht hat. Er stirbt.

Fargesia nitida ist eigentlich bestens dazu geeignet, frei im Garten ausgepflanzt zu werden. Dieser in China > Nord-Sichuan, Min-Berg und Umgebung, Süd-, Süd-West- und Süd-Ost-Gansu, Nord-Gansu Nähe Lanzhou, Süd-Ningxia, Liupan-Berg, Süd-Shangxi beheimatete Bambus kann ohne ‚Wurzelsperre’ gepflanzt werden, weil er keine langen Ausläufer bildet und sich so auf seinen Standort begrenzt. Zudem hält er extreme Frostgrade aus.

Im letzten Jahrzehnt ist weltweit zu beobachten, dass er blüht, also auch abstirbt. Meinen hat es bereits vor etwa 10 Jahren erwischt. Andere folgen erst jetzt. Das ist abhängig von der Herkunft. Pflanzen der gleichen Herkunft blühen alle in demselben Jahr, so dass es jeweils zu einem massenhaften Sterben kommt.

Da Fargesia für den Großen Panda ein Grundnahrungsmittel darstellt, leidet die Population des Bären in Blütejahren stark.

Momentan ist es nicht ratsam, Exemplare der Fargesia nitida oder auch der Fargesia murielae zu kaufen. Die Gefahr, dass sie bald blühen, ist zu groß. Es ist die Frage, ob Anbieter der Pflanzen nicht unverantwortlich handeln.

Es muss wohl abgewartet werden, bis aus sich neu ausgesamte Pflanzen in China gebildet haben und vermehrt werden können. Fargesia blüht in sehr großen Abständen. Man liest von 130 Jahren. Doch darüber weiß ich zu wenig.

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